Veranstaltung: | 55. VCP-Bundesversammlung |
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Antragsteller*in: | Bundesrat Umlaufbeschluss (dort beschlossen am: 01.05.2024) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.05.2024, 19:00 |
A6: Ordnungsänderung: "Pfadfinden macht Spaß! Pfadfinderisches Leben in verschiedenen Altersstufen - Die Stufenkonzeption des VCP"
Antragstext
4.2 Die Pfadfinder*innenstufe
4.3 Die Ranger*Roverstufe
...
Zentrale Elemente der pfadfinderischen Methode sind:
Gesetz und Versprechen;
Lernen durch Handeln (Learning by doing);
Bildung kleiner Gruppen;
fortschreitende und attraktive Programme verschiedenartiger Aktivitäten (Look at
the child)
...
Um dem sich daraus ergebenden Erziehungsauftrag in einer sich ständig ändernden
Welt bestmöglich gerecht zu werden, ist es erforderlich, sich an den
Bedürfnissen und Wünschen von Kindern und Jugendlichen in ihrer heutigen
Lebenswelt zu orientieren (»Look at the child«)
...
Ziel der Pfadfinder*innenbewegung ist es, junge Menschen in dieser Lebensphase
in ihrer Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen zu begleiten und zu fördern.
...
Mit dem Übergang ins Jugendalter und dem Beginn der Pubertät erfolgt der
Eintritt in die Pfadfinder*innenstufe, die durch die Schwerpunkte Abenteuer und
Entdeckung sowie die Bildung kleiner Gruppen geprägt ist. Jedes Gruppen-
/Sippenmitglied soll für sich erkennen, dass der Zusammenhalt der Gruppe/Sippe
und das Gelingen gemeinsamer Aktionen von jede einzelne Person abhängen. Der in
der Gruppe/Sippe erfahrene Rückhalt spornt zu Mut und Kreativität an und hilft,
eine eigenständige und selbstbestimmte, aber auch eine sich selbst
reflektierende Persönlichkeit zu entwickeln. Die Ausbildung von technischen,
handwerklichen und musischen Fähigkeiten sowie die Auseinandersetzung mit dem
Glauben sind wesentliche Elemente dieser Stufe. Neben den regelmäßigen Treffen
der kleinen Gruppe sind Fahrt und Lager die wesentlichen Methoden, um diese
Ziele zu erreichen. Um den sich verändernden Bedürfnissen Jugendlicher
bestmöglich gerecht zu
werden, gliedert sich die Pfadfinder*innenstufe in zwei Altersgruppen:
»Jungpfadfinder*innen« sowie »Pfadfinder*innen«
...
Die Arbeit in der Ranger*Roverstufe begleitet Pfadfinder*innen am Ende des
Jugendalters auf dem Weg zum Erwachsen werden.
...
Nach dem Ende der Ranger*Roverstufe engagieren sich Erwachsene jeglichen Alters
weiterhin in vielfältiger Form im Verband.
...
Die Zielgruppe der jungen Erwachsenen im Übergang vom Jugendalter zum
Erwachsenenalter muss dabei besondere Berücksichtigung erfahren, um eine
nahtlose Partizipation nach dem Ausscheiden aus der Ranger*Roverstufe zu
ermöglichen.
...
2.1 Historische Grundlagen und Rahmenbedingungen
Die Stufenkonzeption orientiert sich an den Grundlagen der weltweiten
Pfadfinder*innenbewegung, an aktuellen entwicklungspsychologischen Erkenntnissen
sowie an Zielen und Werten des VCP.
...
VCP, Präambel der Satzung: »Der Verband Christlicher Pfadfinder*innen (VCP) e.V.
ist ein Zusammenschluss von evangelischen Kindern und Jugendlichen. Er ist offen
für konfessionell anders bzw. nicht gebundene Kinder und Jugendliche. Zudem
bietet er Erwachsenen eigene Arbeitsfelder.«
...
Baden-Powell (1919): Aids to Scoutmastership: »Das Ziel ist es, zur Entwicklung
junger Menschen beizutragen, damit sie ihre vollen physischen, intellektuellen,
sozialen und geistigen Fähigkeiten als Individuen, als verantwortungsbewusste
Bürger*innen und als Mitglieder ihrer örtlichen, nationalen und internationalen
Gemeinschaften einsetzen können.«
...
VCP, Aufgabe und Ziel: »Zu den Merkmalen pfadfinderischer Arbeit gehören die
kleine Gruppe, die Führung im Dialog und die Mitverantwortung dereinzelnen
Person. Spiel und Geselligkeit, Fahrt und Lager, altersgemäße Aufarbeitung
gesellschaftlicher Probleme in Diskussion und Aktion dienen im Besonderen dazu,
Liebesfähigkeit und Selbständigkeit, Fantasie, Verantwortung und
Urteilsfähigkeit zu entwickeln. In koedukativen Gruppen können Kinder und
Jugendliche aller Geschlechter lernen, ihre gesellschaftlich geprägten Rollen zu
erkennen und zu verändern. Dazu ist die gleichgewichtige Beteiligung von
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aller Geschlechter an den Leitungsaufgaben
im Verband nötig.«
...
Sie verdeutlicht den ganzheitlichen Ansatz, der Kinder und Jugendliche in allen
Entwicklungsbereichen und in allen Altersstufen optimal unterstützt und fördert.
...
Angesichts der Altersstruktur der Gruppenleitungen im VCP ist es entscheidend,
Formulierungen in einer praktischen und verständlichen Sprache zu finden.
...
Die Arbeitsmaterialien sollen …
die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Selbstverständnis des Verbandes
stärken sowie das Bewusstsein über Ziele der Gruppenarbeit festigen,
ein gemeinschaftliches Verständnis der Erziehungsziele im Verband vermitteln und
erklären, wie sich Themen und Inhalte altersentsprechend aus diesen entwickeln
lassen,
sicherstellen, dass die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von
Gruppenstunden einem gemeinsamen pädagogischen Konzept folgt und nicht Gefahr
läuft, von Unsicherheit und Beliebigkeit geprägt zu sein,
ehrenamtliche Gruppenleitungen entlasten, da sie die Möglichkeit haben, sich in
der Gestaltung von Gruppenstunden und Projekten an bewährten Methoden zu
orientieren.
...
Entsprechend des Erziehungsauftrages der Pfadfinder*innenbewegung, ist das Ziel
des VCP, Kinder und Jugendliche in allen Entwicklungsbereichen optimal zu
fördern und somit umfassend
und ganzheitlich zur Persönlichkeitsentwicklung beizutragen. Damit orientiert
sich der VCP an den von Lord Robert Baden-Powell formulierten Grundlagen der
Pfadfinder*innenbewegung:
Baden-Powell (1919): Aids to Scoutmastership:
»Das Ziel ist es, zur Entwicklung junger Menschen beizutragen, damit sie ihre
vollen physischen, intellektuellen, sozialen und geistigen Fähigkeiten als
Individuen, als verantwortungsbewusste Bürger*innen und als Mitglieder ihrer
örtlichen, nationalen und internationalen Gemeinschaften einsetzen können.«
...
3.1.2 Weitere Entwicklungsbereiche
3.1.2.1 Körperliche Entwicklung Pfadfinder*innen fordern ihren Körper und
schützen ihn zugleich.
...
3.1.2.2 Intellektuelle Entwicklung Pfadfinder*innen nehmen sich und ihre Umwelt
aufmerksam wahr.
...
3.1.2.3 Emotionale Entwicklung Pfadfinder*innen sind mit sich selbst im
Einklang.
...
3.1.2.4 Soziale Entwicklung Pfadfinder*innen sind menschenfreundlich.
Von der kleinen Gruppe bis zur Völkergemeinschaft sind Pfadfinder*innen Teil von
Gemeinschaften.
...
3.1.2.5 Spirituelle Entwicklung
Pfadfinder*innen leben, erleben und bekennen sich zum eigenen Glauben und
orientieren ihr Leben daran. Pfadfinder*innen im VCP sind Mitglied eines
christlichen Verbands, der sich seiner evangelischen Wurzeln bewusst ist und
diese nach innen und außen lebt – bei gleichzeitiger
Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Konfessionen und Religionen.
Christliche Grundwerte
prägen das Pfadfinden im VCP, was durch das »C« im Verbandsnamen unterstrichen
wird.
Zur spirituellen Entwicklung des Menschen beizutragen ist daher für den Verband
Christlicher Pfadfinder*innen als evangelischer Verband ein besonderes Ziel.
...
Die Entwicklungsziele der verschiedenen Altersstufen bauen dabei folgerichtig
aufeinander auf und werden mit zunehmendem Alter anspruchsvoller und
umfangreicher.
...
Stufenzuordnung
Kinderstufe
Pfadfinder*innenstufe
Ranger*Roverstufe
Entwicklungspsychologische Lebensphase
Späte Kindheit
Frühes Jugendalter
Mittleres Jugendalter
Spätes Jugendalter
Benennung im VCP
Kinder
Jungpfadfinder*innen
Pfadfinder*innen
Ranger*Rover
Alter in Jahren
7 – 10
10 – 13
13 – 16
16 – 20
...
Angesichts der Gruppengröße soll die Gruppenleitung mindestens zwei Personen
umfassen, im Idealfall unterschiedlichen Geschlechts.
...
Die Gruppenleitungen ermöglichen Erlebnisse, die dem Bewegungsdrang und der
Neugierde der Kinder entsprechen und die große Vielfalt pfadfinderischer
Aktivitäten widerspiegeln, ohne dabei dem Programm und den Methoden der
Pfadfinder*innenstufe vorzugreifen.
...
Gruppenleitungen sollen die sozialen, finanziellen und kulturellen Hintergründe
der Gruppenkinder kennen und diese in der Programmgestaltung bestmöglich
berücksichtigen. Sie halten Kontakt zu den Eltern.
...
4.2 Die Pfadfinder*innenstufe
Das Programm der Pfadfinder*innenstufe richtet sich an Kinder und Jugendliche im
Alter von zehn bis 16 Jahren.
Der Wechsel von der Kinderstufe in die Pfadfinder*innenstufe geht mit dem Ende
der Kindheit und dem Beginn des Jugendalters einher und begleitet somit den
Einzelnen in einen neuen Lebensabschnitt.
...
Zu Beginn der Pfadfinder*innenstufe müssen sich die Jugendlichen noch daran
gewöhnen, nicht mehr nur Kind zu sein.
...
Anstelle der in der Kinderstufe genutzten Spielidee wird mit dem Wechsel in die
Pfadfinder*innenstufe Fahrt und Lager als vorrangige Methode zur Erreichung der
Entwicklungsziele eingesetzt. Programme und Inhalte werden somit den veränderten
Bedürfnissen und Fähigkeiten der Jugendlichen gerecht. Angesichts der
zahlreichen Veränderungen zwischen dem zehnten und dem 16. Lebensjahr werden die
Jugendlichen der Pfadfinder*innenstufe in zwei altershomogene Gruppen
unterteilt: in Jungpfadfinder*innen (zehn bis 13 Jahre) sowie Pfadfinder*innen
(13 bis 16 Jahre).
...
4.2.1 Ziele der Jungpfadfinder*innen sowie der Pfadfinder*innen
Eine getrennte Benennung von Entwicklungszielen für die Jungpfadfinder*innen
sowie die Pfadfinder*innen ist aufgrund der sehr heterogenen
Entwicklungsprozesse in dieser Lebensphase nicht möglich. So werden im frühen
Jugendalter gesteckte Ziele oft erst im mittleren Jugendalter erreicht. Die
phasenübergreifenden Entwicklungsziele verdeutlichen, dass es sich trotz des
programmatischen Wechsels zwischen Jungpfadfinder*innen einerseits und
Pfadfinder*innen andererseits um eine Stufe handelt, die in beiden Phasen auf
dieselben Ziele hinarbeitet.
Im Folgenden sind altersspezifische Entwicklungsziele für die
Pfadfinder*innenstufe in den einzelnen Bereichen der Persönlichkeit aufgeführt.
...
Charakterliche Entwicklung
Die*Der Jugendliche …
...
Körperliche Entwicklung
Die*Der Jugendliche …
...
Emotionale Entwicklung
Die*Der Jugendliche …
...
Soziale Entwicklung
Die*Der Jugendliche …
...
Spirituelle Entwicklung
Die*Der Jugendliche …
...
4.2.2 Jungpfadfinder*innen
Das Programm der Jungpfadfinder*innen richtet sich an Kinder und Jugendliche im
Alter von zehn bis 13 Jahren.
4.2.2.1 Methoden für Jungpfadfinder*innen
Die Methoden der Jungpfadfinder*innen unterscheiden sich deutlich von denen der
Kinderstufe und werden somit den veränderten Bedürfnissen und Fähigkeiten der
Jugendlichen gerecht.
Als Jungpfadfinder*in gilt es, aus der im Vergleich zur Kinderstufe kleiner
gewordenen Gruppe eine verlässliche Gemeinschaft zu bilden. Die Jugendlichen
lernen die Stärken und Schwächen, Eigenheiten und Fähigkeiten der Gruppen-
/Sippenmitglieder bei gemeinsamen Erlebnissen und Aktivitäten kennen.
Gegenseitige Rücksichtnahme und Ermutigung helfen jeder*jedem Einzelnen, einen
Platz in der Gruppe/Sippe zu finden und insgesamt einen starken Zusammenhalt der
kleinen Gruppe zu entwickeln.
...
Darüber hinaus bleiben spielen, körperliche Aktivität, basteln, werken und
singen wiederkehrende
Elemente im Gruppen-/Sippenleben der Jungpfadfinder*innen.
...
4.2.2.2 Organisation und Struktur
Die Gruppen/Sippen der Jungpfadfinder*innen bestehen aus bis zu zwölf
Mitgliedern und sind somit kleiner als in der Kinderstufe.
...
Sofern sich sinnvolle Gruppen-/Sippengrößen bilden lassen, kann auch eine
vorübergehende bzw. projektbezogene geschlechtliche Trennung in dieser
Altersstufe sinnvoll sein, wobei dies keine Abkehr vom koedukativen Prinzip des
VCP bedeutet, sondern in gewissen Entwicklungsphasen einen wichtigen Schutzraum
für alle Geschlechter darstellen kann.
...
4.2.2.3 Aktivitätsformen
Das Prinzip der kleinen Gruppe ist das wesentliche Element, das bei den
Jungpfadfinder*innen das Gruppen-/Sippenleben prägt.
...
Neben der regelmäßigen Teilnahme an den Gruppen-/Sippenstunden geht die kleine
Gruppe gemeinsam auf Fahrt und Lager. Die Teilnahme an Zeltlagern bildet
Höhepunkte im Gruppen-/ Sippenleben. Jungpfadfinder*innen lernen das Leben in
Schwarzzelten kennen
und eignen sich schrittweise Zeltbau- und Lagertechniken an.
Der Aktionsradius der Jungpfadfinder*innen reicht bis zur Gau-/Bezirks-
/Regionsebene und in Einzelfällen auch bis zur Landes- und Bundesebene und den
dort stattfindenden Aktionen und Lagern. Dabei ist zu beachten, dass Jugendliche
diesen Alters Lagerfertigkeiten zunächst noch erlernen und nicht durch eine zu
frühe Teilnahme an einem Großlager oder einer längeren Unternehmung überfordert
werden dürfen. Wichtig ist, dass die Jungpfadfinder*innen die Teilnahme an
diesen Aktionen aus dem schützenden Rahmen ihrer kleinen Gruppe heraus erleben.
...
4.2.2.4 Leitung
Die Gruppen-/Sippenleitungen müssen das Vertrauen, das ihnen von den Kindern und
Jugendlichen sowie deren Eltern entgegengebracht wird, ernst nehmen. Da mit dem
Jugendalter häufig eine starke Abgrenzung von der Kindheit einhergeht, ist ein
Gruppen-/Sippenleitungswechsel beim Übergang von der Kinderstufe zu den
Jungpfadfinder*innen sinnvoll.
Bei den Jungpfadfinder*innen führen die Gruppen-/Sippenleitungen positiv und
begeisternd. Gleichzeitig fordern sie die Gruppen-/Sippenmitglieder im Rahmen
ihrer Möglichkeiten zur Beteiligung heraus, so dass die Einzelnen sowie die
Gruppe/Sippe als Ganzes zu wachsender Selbständigkeit begleitet werden. Die
Gruppen-/Sippenleitungen haben dafür Sorge zu tragen, dass das weite Spektrum
von Aktivitäten und Inhalten (Ganzheitlichkeit in den Themen und Programmen)
berücksichtigt wird.
...
Gruppen-/Sippenleitungen sollen die sozialen, finanziellen und kulturellen
Hintergründe der Gruppen-/Sippenmitglieder kennen und diese in der
Programmgestaltung bestmöglich berücksichtigen.
Die Gruppen-/Sippenleitungen müssen für die Arbeit mit Jungpfadfinder*innen
speziell geschult und ausgebildet sein. Neben der erfolgreich absolvierten
Jugendleitungsausbildung (JuLeiCa) sind Grundlagen für die altersspezifische
Arbeit mit Jugendlichen dieses Alters erforderlich. Gruppen-/Sippenleitungen
müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Im Idealfall ist mindestens ein Mitglied
der Gruppen-/Sippenleitung volljährig.
Kommen Gruppen-/Sippenleitungen mit ihrer Rolle oder der Situation in der
Gruppe/Sippe nicht zurecht, erhalten sie auf Wunsch Hilfestellung und Beratung
von erfahrenen Leitungskräften der Orts-/Stammes-, Bezirks-/Gau-/Regions- oder
Landesebene.
...
4.2.2.5 Kennzeichen
Im Verband angemeldete Mitglieder dürfen die Tracht des VCP tragen.
Jungpfadfinder*innen tragen als äußeres Merkmal das blaue Halstuch mit
hellgrünem Rand.
...
4.2.3 Pfadfinder*innen
Das Programm der Pfadfinder*innen richtet sich an Jugendliche im Alter von 13
bis 16 Jahren.
...
4.2.3.1 Methoden für Pfadfinder*innen
Fahrt und Lager bleibt die wesentliche Methode, die das Gruppen-/Sippenleben
nachhaltig prägt.
Das Erlernen und Vertiefen pfadfinderischer Fertigkeiten, Techniken und
Kenntnisse ist das zentrale inhaltliche Element der Pfadfinder*innen. Im
Vergleich zu den Jungpfadfinder*innen erfolgt jedoch ein deutlicher
programmatischer Wechsel, um den veränderten Bedürfnissen, Interessen und
Zugängen der Altersgruppe gerecht zu werden.
...
4.2.3.3 Aktivitätsformen
Mit dem Übergang zur*zum Pfadfinder*in wird die Methodik der
Jungpfadfinder*innen Zeit kontinuierlich weitergeführt. Der Beginn eines neuen
Abschnitts im Gruppen-/Sippenleben wird allerdings durch inhaltliche und
programmatische Änderungen deutlich.
Die kleine Gruppe wächst durch das gemeinsame Erleben von Gruppen-/Sippenstunden
und Aktivitäten weiter zusammen. Die Mitglieder sind sich mittlerweile seit
Jahren vertraut und kennen sich aus verschiedenen Situationen und Lebenslagen.
Dieser Zusammenhalt wird in der Pfadfinder*innen Zeit weiter ausgebaut.
Fahrt und Lager sind weiterhin die charakteristische Methode der
Pfadfinder*innen. Beides wird inhaltlich anspruchsvoller. Pfadfinder*innen
erwerben Routine in Lagertechniken und pfadfinderischen Fertigkeiten und wagen
sich auch an anspruchsvolle Herausforderungen heran.
Da die kleine Gruppe der Pfadfinder*innen inzwischen zusammengewachsen ist,
können von dieser Basis aus Aktivitäten auf den verschiedenen Ebenen des
Verbandes erfolgen, zum Beispiel die Teilnahme an stufenbezogenen Aktionen oder
Wettbewerben auf Gau-/ Bezirks-/ Regions- und Landesebene.
Ein besonderer Höhepunkt, der als Pfadfinder*in erlebbar ist, ist die Teilnahme
an nationalen und internationalen Großveranstaltungen. Aus der Sicherheit der
kleinen Gruppe heraus erleben hier Pfadfinder*innen die Vielfältigkeit des
gesamten Verbandes bzw. der gesamten weltweiten Pfadfinder*innenbewegung.
...
4.2.3.4 Leitung
Die Gruppen-/Sippenleitungen müssen das Vertrauen, das ihnen von den
Jugendlichen und deren Eltern entgegengebracht wird, ernst nehmen. Mit dem
Übergang von den Jungpfadfinder*innen zu den Pfadfinder*innen verändert sich die
Leitungsfunktion, wobei die Gruppe/Sippe immer mehr in die Programmgestaltung
einbezogen wird.
...
4.2.3.5 Kennzeichen
Im Verband angemeldete Mitglieder dürfen die Tracht des VCP tragen.
Pfadfinder*innen tragen als äußeres Merkmal das blaue Halstuch mit dunkelgrünem
Rand.
...
4.3 Die Ranger*Roverstufe
Das Programm der Ranger*Roverstufe richtet sich an Jugendliche und
Heranwachsende im Alter von 16 bis 20 Jahren.
...
Die Ranger*Roverstufe ist eine eigene Zielgruppe innerhalb des VCP. Sie ist
geprägt von eigenen Methoden, Arbeitsformen und Programmen, die diesem Alter
vorbehalten sind. Bei Aktionen auf Stammes- und Ortsebene gehören Ranger*Rover
zu den Älteren und Erfahrensten. Ihnen kommt damit eine besondere Verantwortung
zu. Ranger*Rover sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und haben an vielen
Stellen innerhalb des VCP aktiv Verantwortung übernommen. Es ist anzustreben,
dass mit dem Eintritt in die Ranger*Roverstufe nicht automatisch
Leitungsaufgaben übernommen werden müssen.
4.3.1 Ziele der Ranger*Rover
Im Folgenden sind altersspezifische Entwicklungsziele für die Ranger*Roverstufe
in den einzelnen Bereichen der Persönlichkeit aufgeführt.
...
Charakterliche Entwicklung
Die*Der Jugendliche bzw. die*der Heranwachsende …
...
Körperliche Entwicklung
Die*Der Jugendliche bzw. die*der Heranwachsende …
...
Intellektuelle Entwicklung
Die*Der Jugendliche bzw. die*der Heranwachsende …
...
Emotionale Entwicklung
Die*Der Jugendliche bzw. die*der Heranwachsende …
...
Emotionale Entwicklung
Die*Der Jugendliche bzw. die*der Heranwachsende …
...
Spirituelle Entwicklung
Die*Der Jugendliche bzw. die*der Heranwachsende …
...
4.3.2 Methoden der Ranger*Roverstufe
Ein wichtiges Kennzeichen der Ranger*Rover ist die hohe Eigenverantwortlichkeit
der Gruppe (Runde) für das Programm. Führen und Leiten durch eine Gruppen-
/Sippenleitung tritt zugunsten einer zunehmenden Selbstorganisation und
Selbständigkeit der Runde zunehmend in den Hintergrund. Bei diesem Prozess
werden die Ranger*Rover durch eine*n Mentor*in begleitet und beraten.
...
Die Ranger*Roverstufe baut auf die Erfahrungen und Kenntnisse der
Pfadfinder*innenstufe auf, wobei die individuellen und gemeinschaftlichen
Herausforderungen bei Fahrt und Lager steigen. Ranger*Rover wollen ihre Grenzen
erfahren und das Programmangebot muss auf dieses Bedürfnis eingehen. Die
bekannten Inhalte werden erweitert und zunehmend komplexer, anspruchsvoller und
vielfältiger.
Eine wesentliche Änderung mit dem Eintritt in die Ranger*Roverstufe ergibt sich
dadurch, dass Jugendliche dieser Stufe als Gruppenleitung Verantwortung für die
Arbeit in jüngeren Stufen oder Aufgaben im Stamm/Ort übernehmen können.
Ranger*Rover sind nicht mehr nur Empfänger*innen eines für sie gestalteten
Programms, sondern geben gleichermaßen auch etwas zurück. Im Erfahren von
Leitungskompetenz und Verantwortung erwerben Ranger*Rover wichtige
Schlüsselqualifikationen und erleben sich selbst neu.
Wenngleich die in der Leitungsfunktion erfahrene Selbstständigkeit für
Ranger*Rover wichtig ist, darf sich die Arbeit nicht darin erschöpfen. Um den
Bedürfnissen von Rangern*Rovern gerecht zu werden, muss es ein Gleichgewicht aus
Leiten und Partizipieren geben.
...
4.3.3 Organisation und Struktur
Ranger*Rover sind innerhalb des Stammes/ Ortes in Runden organisiert.
Idealerweise gibt es mindestens eine Ranger*Roverrunde im Stamm/Ort. Sollte ein
Stamm/Ort nicht über eine ausreichende Zahl an Rangern*Rovern verfügen, um
eigene Runden anbieten zu können, so ist eine Kooperation auf Gau-/Bezirks-
/Regionsebene anzustreben.
...
4.3.4 Aktivitätsformen
Auch in der Ranger*Roverstufe finden regelmäßige Rundentreffen statt, um eine
kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten und Gemeinschaft erfahrbar zu machen.
Fahrten und Lager nehmen weiterhin einen bedeutenden Stellenwert ein, allerdings
werden neue Herausforderungen gesucht. Dies kann die Form der Fahrt oder
Unternehmung betreffen (z. B. Winterbiwak, mehrtägige Trekkingtour in
anspruchsvollem Gelände), die Dauer (mehrwöchige Aufenthalte sind denkbar) oder
die Entfernung (Fahrten ins Ausland, auch interkontinental).
Weitere Inhalte, die das Leben der Ranger*Rover neben den regelmäßigen
wöchentlichen
Treffen prägen, sind:
Mitwirkung an sozialen Projekten auf lokaler, überregionaler und internationaler
Ebene;
Kontakte zu anderen Organisationen und Institutionen;
Engagement in Politik und Gesellschaft; Begleitung von Projekten des aktiven
Umweltschutzes;
Mitwirkung im VCP-Helfendendienst beim Deutschen Evangelischen Kirchentag;
Mitwirkung als Staff bei Großlagern oder in Zentren von Pfadfinder*innen
Darüber hinaus erleben Ranger*Rover nicht nur in der Gruppe neue
Herausforderungen sondern auch als Einzelperson. So sind Einzelwachen und -
fahrten mögliche Aktivitätsformen. Auch für Ranger*Rover gilt, dass sie
herausgefordert, aber nicht überfordert werden dürfen.
...
Der Aktionsradius von Rangern*Rovern ist unbegrenzt. Ranger*Rover sind nicht nur
auf Orts-/Stammesebene präsent, sondern auch auf Bezirks-/Gau-/Regionsebene, auf
Landes- und Bundesebene sowie im internationalen Bereich.
...
Ranger*Rover beteiligen sich an sozialen, ökologischen, kirchlichen und
politischen Projekten auf lokaler, überregionaler und internationaler Ebene,
auch über die pfadfinderischen Organisationen hinaus.
...
Internationalität spielt in der Ranger*Roverstufe eine besondere Rolle. Die
Fremdsprachenkenntnisse sind in dieser Stufe oft so gut, dass eine Verständigung
in einer Fremdsprache möglich ist. Bei gemeinsamen Aktivitäten mit
Pfadfinder*innen anderer Kulturen lernen Ranger*Rover über den eigenen
kulturellen Horizont hinauszuschauen.
...
4.3.5 Leitung
Wenngleich Führen und Leiten in der Ranger*Roverstufe in den Hintergrund tritt,
ist doch die Begleitung der Jugendlichen und Heranwachsenden dieser Stufe
unerlässlich. Dazu gibt es in dieser Stufe Mentor*innen sowie Sprecher*innen.
Diese werden aus den Runden selbst heraus gewählt. Sie müssen das Vertrauen der
Mitglieder genießen und die Bedürfnisse der Rundenmitglieder ernst nehmen.
Mentor*innen: Um den Ranger*Roverrunden den Einstieg in die Selbstorganisation
der Rundenarbeit zu vereinfachen, verfügen sie von Seiten des Stammes/Ortes über
eine*n Mentor*in. Mentor*innen sind in der Regel ältere Orts-/Stammesmitglieder,
die die Ranger*Rover neben der Begleitung in die Selbstständigkeit bei Fragen
oder Krisen unterstützen.
Sprecher*innen: Die Runden wählen sich aus ihrer Mitte eine*n Sprecher*in,
deren*dessen Aufgabe es ist, die Interessen und Anliegen der Runden gegenüber
dem Stamm/Ort nach innen und außen zu vertreten. Sprecher*innen suchen und
halten den Kontakt zu anderen Runden im Bezirk/im Gau/in der Region und im Land.
...
4.3.6 Kennzeichen
Im Verband angemeldete Mitglieder dürfen die Tracht des VCP tragen. Ranger*Rover
tragen als äußeres Merkmal das blaue Halstuch mit bordeauxrotem Rand.
...
4.3.7 Abschluss der Ranger*Roverstufe
Mit dem Ende der Ranger*Roverstufe verändert sich für viele junge Erwachsene die
qualitative und quantitative Bindung an den VCP. Das Ende der Schulzeit oder der
Ausbildung, die Aufnahme eines Studiums, der Eintritt in das Berufsleben, häufig
begleitet von einem Ortwechsel, führen zu einer beruflichen wie privaten
Neuorientierung junger Erwachsener. Abschied und Neuorientierung sind
dementsprechend zentrale Themen der Ranger*Roverarbeit.
Wenn kein regelmäßiger und intensiver Kontakt zur Runde oder zum Stamm/Ort mehr
möglich ist, scheiden Jugendliche bzw. junge Erwachsene aus der
Ranger*Roverstufe aus, spätestens aber mit dem Ende des 21. Lebensjahres. Nur so
kann die altersspezifische Arbeit für nachfolgende Ranger*Rover gewährleistet
werden.
Das Ende der Ranger*Roverstufe soll bewusst und positiv erlebt werden. Der
Übergang in die Erwachsenenarbeit erfolgt im Rahmen eines speziellen
Abschiedsrituals, bei dem Rückblick und Ausblick zentrale Elemente sind.
Die Orte/Stämme und Länder bleiben im Kontakt zu ehemaligen Rangern*Rovern, auch
nachdem diese nicht mehr im Stamm/Ort aktiv sind.
...
Nach der Verabschiedung aus der Ranger*Roverstufe stehen für die
Verbandsmitglieder weiterhin Betätigungsfelder offen, wie:
Gruppen-/Sippenleitung;
Kursteamer*in;
Orts-/Stammes-, Gau-/Bezirks-/Regionen- oder Landesleitung;
...
Das Ende der Ranger*Roverzeit bedeutet nicht das Ende des Engagements im VCP.
Mit dem Ausscheiden aus der Ranger*Roverstufe müssen Formen und Möglichkeiten
des weitergehenden ehrenamtlichen Engagements deutlich aufgezeigt werden. Nur
wenn nach dem Ende der Ranger*Roverzeit eine Perspektive zu erkennen ist, lässt
sich auch ein neues Verständnis von und für Erwachsenenarbeit schaffen. Denn es
gilt: Pfadfinden ist eine Lebenseinstellung, die nicht mit dem Erreichen einer
Altersgrenze endet.
...
Das Versprechen
Das Versprechen ist eine bewusste und freiwillige Entscheidung des Kindes oder
des Jugendlichen
mit der gezeigt wird, dass man zur Gruppe dazugehören will und in den
Gruppenstunden sowie im Alltag pfadfinderisch leben möchte. Mit dem Versprechen
bekennt sich das Kind oder der Jugendliche dabei nach innen und außen zu den
Zielen und Werten des Pfadfindens sowie den Regeln des Verbandes. Durch die
Aufnahme wird die Zugehörigkeit zur Gruppe, zum Ort/Stamm, zum Verband und zur
weltweiten Pfadfinder*innenbewegung erfahren.
...
5.2 Stufenübergänge
Im Alter von zehn Jahren erfolgt der Übergang von der Kinderstufe zu den
Jungpfadfinder*innen, im Alter von 13 Jahren von den Jungpfadfinder*innen zu den
Pfadfinder*innen und im Alter von 16 Jahren von der Pfadfinder*innenstufe in die
Ranger*Roverstufe. Im Alter von 20 Jahren endet die Zugehörigkeit zur
Ranger*Roverstufe.
...
Abb. 2: Halstücher als Erkennungszeichen: blau mit orangerotem Rand für die
Kinderstufe, blau mit hellgrünem Rand für Jungpfadfinder*innen, blau mit
dunkelgrünem Rand für Pfadfinder*innen, blau mit bordeauxrotem Rand für
Ranger*Rover, blau mit lila Rand für alle übrigen Mitglieder.
...
Jeder Stufe bzw. Altersgruppe ist als Erkennungszeichen ein Halstuch zugeordnet:
blau mit orangerotem Rand für die Kinderstufe, blau mit hellgrünem Rand für
Jungpfadfinder*innen, blau mit dunkelgrünem Rand für Pfadfinder*innen sowie blau
mit bordeauxrotem Rand für Ranger*Rover.
Im Zusammenhang mit dem Versprechen oder der Versprechenserneuerung ist dem Kind
bzw. der*dem Jugendlichen das jeweilige Halstuch zu überreichen. Die Halstücher
dürfen so lange getragen werden, bis der offizielle Übergang in die nächste
Stufe bzw. Altersgruppe erfolgt ist.
Der Übergang innerhalb der Pfadfinder*innenstufe von den Jungpfadfinder*innen zu
den Pfadfinder*innen ist ebenfalls durch eine geeignete Aktion oder ein Ritual
bewusst zu machen
Begründung
Seit 2018 besteht eine einheitliche Regelung, dass wir im VCP u.a. mit Gendersternchen gendern wollen. Darüber hinaus hat die Bundesversammlung 2023 eine Namensänderung mit Gendersternchen beschlossen. Unsere Satzung und Ordnungen sind zum Teil älter als diese Regelungen und nur zum Teil mit Sternchen gegendert. Diese wichtigen Arbeitsdokumente sollten auch an die aktuell im VCP üblichen Regelungen zur Genderschreibweise angepasst werden.
Kommentare
Susi Heinrich:
In Zeile 70 würde ich "Kinder" aus dem Satz streichen. Ausführliche Begründung setht im Kommentar zum Antrag bzgl "Aufgabe und Ziel"
Annika Kanitz:
Miriam Kuhnke (Miri):
Müsste in Zeile 495 und 498 bei "des Jugendlichen" bzw. "der Jugendliche" nicht auch gegendert werden ("freiwillige Entscheidung des Kindes oder der*des Jugendlichen", "Mit dem Versprechen bekennt sich das Kind oder die*der Jugendliche")?
Annika Kanitz:
Svante Bornhöft:
Svante Bornhöft:
Svante Bornhöft:
Svante Bornhöft: