Veranstaltung: | VCP Bundesversammlung 2025 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 0. Tagesordnung |
Antragsteller*in: | Landesversammlung Württemberg (dort beschlossen am: 29.03.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.05.2025, 21:34 |
A6: Konzept zur Abendgestaltung auf dem Bundeslager
Antragstext
Alle vier Jahre erleben wir mit dem Bundeslager eines der großen Highlights in
unserem Verband. Vor allem für unsere Jugendlichen ist es oft ein prägendes
Ereignis ihrer noch jungen Pfadikarriere. Sie sind es, denen wir als Zielgruppe
des Bundeslagers tolles Programm und schöne Erinnerungen bereiten wollen. Auch
die Lagerabende gehören für viele von uns fest zum Erlebnis Bula dazu. Doch
unsere jüngsten sind hier oft ausgeschlossen. Deshalb wollen wir gemeinsam auch
die Bundeslagerabende attraktiv für alle gestalten. Unsere Oasen sollen Orte
sein, an denen das ganze Lager zusammenkommt.
Wir wollen im Vorfeld des Bundeslager auf einen verantwortungsbewussten Umgang
mit Alkohol und die damit verbundenen Gefahren hinweisen. Dies soll
sensibilisieren und Aufmerksam machen. Insbesondere auch die Gründe, die zu
diesem Konzept geführt haben wollen wir hierbei vermitteln. Hiermit soll auch
eine neue Erwartungshaltung, weg von einem Festivalcharakter, an unser
Bundeslager kreiert werden.
„Wir stärken die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen, Mädchen und Jungen.
Wir gehen achtsam mit ihnen um und schützen sie vor Schaden, Gefahren und
Gewalt.“ (Arbeitsordnung Kinder und Jugendliche und Erwachsene) Auf vergangenen
Lagern, wie dem letzten Bundeslager, ist uns das nicht immer gelungen.
Insbesondere mit Alkohol gab es immer wieder negative Erfahrungen. Deshalb
wollen wir die Regeln zum Alkoholausschank auf unserem Bundeslager anpassen:
Der Bundesrat geht davon aus, dass unter diesen Vorrausetzungen von einzelnen
Ländern geführte Oasen ggf. nichtmehr als tragfähiges Konzept verwendet werden
können. Hier wünschen wir uns eine Überarbeitung des Konzeptes, um z.B.
Kooperationen von ausrichtenden Landesverbänden zu ermöglichen und dennoch
landesspezifische Spezialitäten anbieten zu können.
Zur Evaluation dieses Konzeptes nach dem Bundeslager soll das Bundeslagerteam
explizite Daten zu Vorfällen mit Alkohol erheben. Genauso soll eine möglichst
genaue Statistik zum Ausschank von alkoholischen und nichtalkoholischen
Getränken geführt werden. Nach dem Bundeslager 2026 soll dieses Konzept im BR
reflektiert werden.
Begründung
1. Vertrauenskultur
Die bisherige Vorlage sah eine feste Obergrenze für den Alkoholausschank pro Person vor. Eine fix vorgegebene Maximalmenge könnte nicht nur als paternalistisch empfunden werden, sondern auch dazu führen, dass der Alkoholkonsum in weniger kontrollierten Bereichen stattfindet – was nicht im Sinne eines verantwortungsbewussten Miteinanders ist. Deshalb wurde bewusst auf die verbindliche Ausschankmenge verzichtet, um den individuellen Handlungsspielraum zu belassen und eine Kultur des gegenseitigen Vertrauens zu fördern.
2. Flexibilisierung der Schließzeiten der Oasen
In der intensiven Diskussion wurde deutlich, dass starre Zeiten in den unterschiedlichen Oasen zu Problemen führen könnten, da als Folge der Beendigung des Ausschanks viele Besucher*innen gleichzeitig die Oasen verlassen und auf dem Heimweg in Richtung Zelte aufbrechen. Dabei sind sie meist in Personengruppen unterwegs, die noch Unterhaltungen fortführen. An Hauptverkehrsachsen und besonders wenn mehrere Gruppen parallel unterwegs sind, sind die Schlafenden in den angrenzenden Zelten einer starken Lärmbelastung und einer Störung der Nachtruhe ausgesetzt. Das sorgt für Konfliktpotenzial. Um große Wanderungsbewegungen am Abend zu vermeiden, sollte die Ausschankzeit entzerrt werden und die Schließzeiten der Oasen auf unterschiedliche Zeitpunkte gelegt werden.
3. Zielsetzung: Schutz und Erlebnis gleichermaßen gewährleisten
Die vorgenommenen Änderungen sind Ausdruck des Bestrebens, ein Konzept zu schaffen, das einerseits den Schutz der jüngeren und schutzbedürftigen Teilnehmer sicherstellt und andererseits den Spaß und die Erlebniskultur des Bundeslagers fördert. Die Maßnahmen zur Schulung, Kommunikation und das Vorhalten von ansprechbaren Vertrauenspersonen bleiben dabei zentrale Elemente. Ein weiterer Kernpunkt bleiben die alkoholfreien Oasen, die für alle, auch die Jüngsten, zugänglich sind. Durch den Verzicht auf eine weitere Einschränkung durch feste Ausschankmengen sowie die flexiblere Gestaltung der Oasen-Schließzeiten wird der Rahmen geschaffen, in dem alle Beteiligten – von den Sipplingen bis zu den Mitarbeiter*innen – ihren Abend gestalten können, ohne sich bevormundet zu fühlen.
Kommentare