Veranstaltung: | VCP Bundesversammlung 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 0. Tagesordnung |
Status: | Eingereicht |
Antragshistorie: | Version 5 |
A2: Änderung Schulungsrahmenkonzeption des VCP
Antragstext
Im Woodbadge-Training setzen sich die Teilnehmer*innen mit ihren eigenen
Fähigkeiten und Fertigkeiten, Stärken und Schwächen auseinander, um diese in
ihren Führungsaufgaben gezielt einzusetzen und damit reflektiert umzugehen.
Neben der eigenen Standortbestimmung setzen sich die Teilnehmer*innen mit ihrer
eigenen Erfahrung in Führung auseinander und reflektieren diese insbesondere
innerhalb der Rahmenbedingungen, die VCP, aber auch der Ring deutscher
Pfadfinder*innenverbände sowie WAGGGS und WOSM für ihre Arbeit geben. Sie werden
gestärkt, die verbandliche Entwicklung aktiv mitzugestalten.
WOSM nennt drei verschiedenen Versionen des Woodbadge-Trainings, je nachdem, für
welche Rolle die Person ausgebildet wird. Für Erwachsene, die neue Entwicklungen
in das Jugendprogramm implementieren und anwenden, wird das traditionsreiche
Woodbadge mit 2 Holzperlen verliehen. Für Erwachsene, die andere bei der
Implementierung unterstützen und konzeptionelle Umsetzungsideen entwickeln, gibt
es das Woodbadge mit 3 Holzperlen. Für Personen, die die nationale Organisation
strategisch weiterentwickeln und Neukonzeptionen entwickeln wird das Woodbadge
mit 4 Holzperlen verliehen.
- Personen, die „neue Entwicklungen in das Jugendprogramm implementieren und
anwenden“ entsprechen dem Niveau einer Stammesleitung (Punkt 4 der SRK).
Der Kurs muss die Teilnehmenden auf die dort beschriebenen Aufgaben und
Anforderungen vorbereiten. Diese Personen arbeiten mit anderen Leitungen
zusammen unmittelbar in der Kinder- und Jugendarbeit. Da die Ausbildung
von Stammesmitarbeitenden Länderaufgabe ist, findet diese Form der
Woodbadgeausbildung in den Ländern statt. Wo ein VCP Land zu klein ist, um
diese Ausbildung selbst zu leisten, werden Kooperationen zwischen mehreren
Ländern gebildet, um die Ausbildung der Stammesmitarbeitenden sicher zu
stellen.
- Personen, die andere bei der Implementierung unterstützen und
konzeptionelle Umsetzungsideen entwickeln entsprechen der Arbeit von
Leitenden auf Landesebene (z.B. Landesleitungen, Schulungsbeauftragte,
Stufenarbeitsbeauftragte usw. - Punkt 5 der SRK). Der Kurs muss die
Teilnehmenden auf die dort beschriebenen Aufgaben und Anforderungen
vorbereiten. Diese Personen leiten in der Regel andere Erwachsene an bzw.
bilden sie aus und entwickeln Konzeptionen zur Unterstützung der
Stammesebene wie z.B. Schulungskonzeptionen, praktische Arbeitshilfen etc.
- Personen, die den Pfadfinderverband strategisch weiterentwickeln und
Neukonzeptionen entwickeln entsprechen der Arbeit von Leitenden auf
Bundesebene (Bundesleitung, Beauftragte der Bundesleitung wie z.B.
Bundeslagerleitung, Fachgruppensprecher*innen - Punkt 6 der SRK). Der Kurs
muss die Teilnehmenden auf die dort beschriebenen Aufgaben und
Anforderungen vorbereiten.
Diese Personen leiten in der Regel andere Erwachsene an bzw. bilden sie
aus und arbeiten in der Organisationsentwicklung des VCP.
WOSM baut aufvier »Lernfelder« (Learning Areas) für das Woodbadge-Training:
Führung (leadership), Management (management), Kommunikation (communication) und
Grundlagen unseres Pfadfindens (fundamental scouting). Diese Themen ziehen sich
durch alle Formen des Woodbadgetrainings, allerdings ändern sich je nach
Zielgruppe Blickwinkel und Thementiefe:
Das WAGGGS Leadership Modell setzt allein auf Werte und Verhalten. Die sechs
definierten Leadership Mindsets (Reflective, Worldly, responsible action, gender
eqality, collaborative und creative & critical thinking) fordern zur ständigen
Auseinandersetzung mit der täglichen Pfadfinder*innenarbeit auf. Das Modell geht
davon aus, dass Pfadfinder*innen bei der konsequenten Anwendung der
verschiedenen Sichtweisen auf ihre Arbeit, die von WOSM angepeilten Kompetenzen
auf jeden Fall erwerben. Das Modell macht aber die Notwendigkeit der
unermüdlichen Weiterarbeit am eigenen Verhalten und der eigenen Persönlichkeit
deutlich und ermöglicht es eben nicht, sich auf einmal nachgewiesenen
Kompetenzen auszuruhen.
Die Inhalte und Ziele des Woodbadge-Trainings werden während des Kurses durch
Arbeitseinheiten mit praktischen und theoretischen Elementen umgesetzt. So kommt
durch den Einsatz sowohl von Pfadfinder*innentechniken, vielfältigen
Moderationsmethoden, Übungen als auch durch Vorträge, Diskussionsrunden, Arbeit
in Kleingruppen oder im Plenum und Reflexionseinheiten ein bunter Mix von
Methoden zur Anwendung.Begleitet wird die Kurslaufzeit durch ein individuelles
Coaching der Teilnehmenden, in dem die Teilnehmenden sich Ziele für ihre
persönliche Entwicklung setzen und ihre Fortschritte reflektieren können. Um den
zeitlichen Ressourcen einer erwachsenen, meist berufstätigen Zielgruppe gerecht
werden zu können, findet die Kursdurchführung für die Woodbadge 3 und 4 Kurse in
drei Modulen an drei Wochenenden verteilt über ein Jahr statt.
Begründung
Seit der 47. Bundesversammlung hat der VCP eine Schulungsrahmenkonzeption, die den Orientierungsrahmen für Schulungsarbeit innerhalt des VCP darstellt. Die Ausführungen zum Woodbadge-Training basieren auf dem damals aktuellen Woodbadge Framework von WOSM.
Im Jahr 2020 hat WOSM ein neues Woodbadge-Framework veröffentlicht, welches die Fachgruppe Woodbadge zum Anlass genommen hat, um das Woodbadge-Konzept des VCP zu aktualisieren. Bei der Aktualisierung wurde außerdem berücksichtigt, dass…
… Teilnehmende mit unterschiedlichen Bildungsniveaus weder unter- noch überfordert mit dem Kurs sind.
… der Kurs die Qualifikation für die ausgeübte Funktion oder Aufgabe fördert.
… das neue Konzept drei Versionen des Woodbadge-Trainings vorsieht, jenachdem für welche Funktion die Teilnehmenden ausgebildet werden.
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